Immer wieder kommt es vor, dass Eltern beim Blick in die Windel Ihres Babys sehr verunsichert sind – ist das noch normal? Oder doch bedenklich?

Um es Ihnen etwas zu erleichtern, haben wir hier einmal einige Infos zum Thema Windelinhalt für Sie zusammengestellt, denn Farbe und Konsistenz können uns viel über ein Baby verraten!

Erst einmal etwas zur Menge/Häufigkeit und typischen Vorgängen.

Nach der Geburt scheiden die Neugeborenen etwa 12 – 48 Stunden lang immer mal wieder Mekonium aus, das so genannte Kindspech. Dabei handelt es sich um eine klebrige Masse in dunkelgrün oder schwarz, welche das Kind noch im Bauch der Mutter in seinem Darm produziert hat. Es besteht unter anderem aus Käseschmiere, verdautem Fruchtwasser und darin enthaltende Haare oder Hautschüppchen. Bis der Darm vollständig vom Mekonium befreit ist, können manchmal bis zu fünf Tage vergehen. In den Tagen darauf wird der Stuhl heller, erst grünlich und dann gelb.

Vollgestillte Kinder entwickeln einen süßlich riechenden, von der Konsistenz eher dünnflüssigen Stuhlgang. Er sieht hellgelb bis currygelb aus und ist oftmals ein wenig flockig. Besonders in den ersten Wochen kann es sein, dass zu jeder Mahlzeit auch die Windel gewechselt werden muss – völlig normal. Genauso normal ist es aber auch, wenn ein Baby, welches ausschließlich Muttermilch trinkt, nur einmal in der Woche Stuhlgang hat, da Muttermilch auch vollständig verdaut werden kann.

Je älter das Baby wird, umso mehr stellt sich mit der Zeit ein fester Rhythmus ein, zu welchen Zeiten es abführt, auch die Häufigkeit nimmt ab.

Flaschenkinder haben einen etwas festeren Stuhl, welcher auch strenger riecht. Farblich kann dieser zwischen grün und gelb liegen. Da Flaschennahrung nicht vollständig verdaut wird und sich daher schneller im Darm ansammelt, sollten die Kinder in den ersten Wochen wenigstens einmal täglich abführen. Sind die Kinder etwas älter, reicht auch alle zwei bis drei Tage eine volle Windel. Regelmäßiger Stuhlgang ist bei Flaschenkindern wichtig, denn wenn der Stuhl sich im Darm sammelt, wird er schnell hart. Dies erschwert es dem Kind zusätzlich, seinen Darm entleeren zu können.

Grundsätzlich steht aber immer das Wohlbefinden des Kindes im Vordergrund. Hat Ihr Kind immer wieder Schwierigkeiten mit der Verdauung, Bauchschmerzen und quält sich, nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihrer Hebamme und/oder Ihrem Kinderarzt auf, sie werden gemeinsam mit Ihnen der Sache auf den Grund gehen.

Nun wollen wir noch einmal genauer auf verschiedene Stuhlfarben eingehen, und was sie uns ggf. sagen können.

 

Grüner Stuhl

Eine Grünfärbung des Stuhls kann folgende Ursachen haben:

Zum einen lässt sich dieser in der Übergangszeit bei einem Säugling vom Mekonium zum Muttermilchstuhl beobachten, wie anfangs erwähnt. Bekommt ein gestilltes Baby viel Vormilch, kann auch hier der Stuhl grün und manchmal etwas schaumig sein.

Hat Ihr Baby nur selten eine volle Windel und wenn, ist der Stuhl dann grün verfärbt? Bei einem Stillbabie kann dies ein Zeichen für eine zu geringe Trinkmenge sein. Sprechen Sie Ihre Hebamme darauf an und beobachten Sie bitte, wie oft und lange Ihr Kind tatsächlich trinkt und ob es ausreichend zunimmt.

Auch viel grünes Gemüse in der (Beikost-) Nahrung kann die Farbe des Stuhlgangs verändern.

Wenn Ihr Baby oft sehr dünnen, grün verfärbten und vor allem übelriechenden Stuhl hat (-> Durchfall) und dazu vielleicht auch noch Bauchschmerzen oder andere Krankheitssymptome zeigt, kann dies ein Hinweis auf eine Infektion sein und sollte in jedem Fall durch einen Arzt abgeklärt werden.

 

Roter Stuhlgang

Wenn der Stuhl Ihres Kindes rot verfärbt ist, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass er frisches oder älteres Blut enthält.

Ältere Blutbeimengungen bei gestillten Kindern können zum Beispiel durch wunde Brustwarzen der Mama auftreten. Das Baby schluckt beim Trinken an der Brust etwas Blut, welches dann wieder ausgeschieden wird. Kleine Verletzungen (z.B. Risse oder Hämorrhoiden) am Po Ihres Babys können der Grund für frisches Blut sein. Aber auch eine Allergie gegen Milcheiweiß oder eine Infektion ist möglich.

Eine Rotfärbung des Stuhls sollten Sie in jedem Fall durch einen Kinderarzt untersuchen lassen.

Bei älteren Kindern können rote Lebensmittel allerdings den Stuhl auch verfärben, ohne, dass dies besorgniserregend ist.

 

Schwarzer Stuhl

Sofern es sich nicht um Kindspech handelt, kann eine Schwarzfärbung ein Hinweis auf mögliche Blutungen im Verdauungssystem sein, dies sollte abgeklärt werden. Medikamente (z.B. Eisenpräparate) können schwarzen Stuhlgang ebenfalls begründen.

 

Weißer oder lehmfarbener Stuhl

Wenn der Windelinhalt sehr hell und der Urin sehr konzentriert und dunkel erscheint, kann dies ein Hinweis auf eine eventuelle fehlerhafte Funktion der Galle hinweisen oder für eine Entzündung der Leber sprechen. Sind in sonst braunem Stuhl plötzlich weiße Striche zu erkenne, sollten Sie Ihr Babie auf einen potentiellen Wurmbefall untersuchen lassen. Bitte nehmen Sie in beiden Fällen Kontakt zu Ihrem Kinderarzt auf.

 

Wir hoffen, dass wir Ihnen einige Fragen zum Thema volle Windel bei Ihrem Goldkind beantworten konnten, schließen einen Anspruch auf Vollständigkeit jedoch aus, auch ersetzt dieser Eintrag in keinster Weise eine Beratung oder einen Besuch durch Hebamme oder Facharzt. Bitte nehmen Sie bei Unsicherheiten Kontakt zu Ihrer betreuenden Hebamme oder Ihrem behandelnden Kinderarzt auf!

Alles Liebe wünschen Ihnen und Ihrem Baby die Goldkindhebammen

Laura und Ricarda