Liebe Eltern, 

unten haben wir versucht, viele der Fragen kurz und knapp zu beantworten, die uns in unserem Hebammenalltag oft begegnen. Wir werden diese stetig ergänzen und auf dem neusten Stand halten und hoffen sehr, dass wir Ihnen so kleine Fragen zwischendurch verlässlich beantworten können.

Bitte bedenken Sie, dass unsere FAQs in keinem Fall eine Beratung oder Behandlung durch Ihre Hebamme, Ihren Kinderarzt oder Ihren Gynäkologen ersetzen.

Wie wird der Entbindungstermin berechnet?

Der Entbindungstermin wird nach der so genannten Naegele-Regel berechnet.

Möchte man den voraussichtlichen Geburtstermin herausfinden, werden zum ersten Tag der letzten Regel 7 Tage hinzu addiert, dann drei Monate abgezogen und zum Schluss wird wieder ein Jahr addiert.

(erster Tag der letzten Regel + 7 Tage – 3 Monate + 1 Jahr)

Beispiel: Die letzte Periode begann am 20. Dezember 2020. Wir addieren hierzu 7 Tage, so kommt man auf den 27. Dezember 2020 und ziehen dann drei Monate ab, so kommen wir auf den 27. September 2020, darauf wird nun 1 Jahr gerechnet – der 27.09.2021 ist somit der voraussichtliche Geburtstermin.

Voraussetzung hierbei ist ein regelmäßiger Zyklus von 28 Tagen.

Wie laufen Hausbesuche während der Covid-19 Pandemie ab?

Sie bleiben zu Hause, wir kommen zu Ihnen! Dies gilt besonders während der aktuellen Situation.

Unsere Begleitungen im Wochenbett finden bisher wie vereinbart statt, jedoch unter Einhaltung der folgenden Abspekte:

– Vor und nach dem Besuch sollte kräftig gelüftet werden

– Bitte waschen Sie vor und nach unserem Termin gründlich Ihre Hände

– Bitte tragen Sie eine Maske während wir bei Ihnen sind

– Achten Sie bitte auch auf die Hust- und Niesetikette

– Kontakte mit einer infizierten Person sind der Hebamme zwingend vorab zu melden!

– Eventuelle Krankheitssymptome sollten vorab in der Familie besprochen werden und müssen der Hebamme vor Ihrem Termin mitgeteilt werden

Sofern es möglich und vertretbar erscheint, werden einzelne Termine telefonisch oder per Videokonferenz abgehalten.

Ab wann hat mein Baby Fieber?

Ein gesundes Kind hat eine Körpertemperatur zwischen 36.5° und 37.5° Celsius. Ist die Körpertemperatur auf einen Bereich zwischen 37.6° und 38.5° Celsius angestiegen, spricht man von erhöhter Temperatur. Ab 38.5° Celsius hat ein Kind Fieber, ab 39.0° Celsius hohes Fieber. Ab einem Wert von 41.5° Celsius werden die körpereigenen Eiweiße zerstört und es herrscht Lebensgefahr.

Hat ein Kind Fieber sollte die Temperatur regelmäßig kontrolliert und vermerkt werden. Ab einer Temperatur von 39° Celsius sollten fiebersenkende Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B.: die Bettwäsche und Kleidung oft wechseln, Wadenwickel machen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Mögliche fiebersenkende Medikamente sind Paracetamol oder Ibuprofen (in Form von Zäpfchen oder auch als Saft).

Kontakt zu einem Kinderarzt sollte aufgenommen werden – bei jedem Fieber, welches den Allgemeinzustand stark beeinträchtigt, wenn die Körpertemperatur bei Neugeborenen über 38° Celsius oder bei älteren Kindern über 39° Celsius liegt, das Fieber länger als drei Tage anhält, das Kind die Nahrungsaufnahme oder das Trinken verweigert, es dem Kind trotz fiebersenkenden Maßnahmen nicht besser geht oder wenn ein Fieberkrampf auftritt.

Welche Flaschennahrung ist die Richtige?

Wir empfehlen, auf eine Anfangsnahrung (Pre-Nahrung) zurückzugreifen, wenn eine Mutter nicht stillen kann oder möchte. Pre-Nahrung eignet sich auch zum Zufüttern und kann nach Bedarf angeboten werden. In Ihrer Zusammensetzung ähnelt sie Muttermilch, trotzdem ist es nicht möglich, eine Milchersatznahrung mit Muttermilch gleichzusetzen!

Alle auf dem Markt erhältlichen Nahrungen erfüllen in der Regel die gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien und werden nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen produziert. Sie müssen also nicht fürchten, dass Ihr Kind schlecht versorgt ist, wenn Sie nicht stillen. 

Folgenahrungen (1er, 2er, Kindermilch usw.) empfehlen wir grundsätzlich nicht, denn diese enthalten zusätzliche Eiweiße, Kohlenhydrate und Zucker, die das Kind normalerweise nicht braucht. Auch das Füttern nach Bedarf ist mit einer Folgenahrung nicht empfehlenswert, damit die Kinder nicht übermäßig zunehmen.

Wenn Sie unsicher sind, Fragen haben oder eine Beratung wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihrer Hebamme, einer Stillberaterin oder Ihrem Kinderarzt auf.

 

Was kommt in die Kliniktasche?

In die Kliniktasche gehört neben all den Dingen, die Ihnen für die Geburt wichtig sind, folgendes:

  • Kuschelsocken (warme Füße fördern eine gute und regelmäßige Wehentätigkeit)
  • Haargummi/Haarspange
  • Lippenpflege
  • Snacks und Getränke
  • Kulturtasche mit Utensilien zur Körperpflege
  • ein weites T-Shirt oder Nachthemd zur Geburt
  • bequeme Kleidung für nach der Geburt
  • Bademantel (wenn gewünscht)
  • Handtücher + Waschlappen
  • Hausschuhe oder Badeschlappen
  • Still – BH´s und Still – Kleidung
  • Strick- oder Sweatshirtjacke
  • dunkle + bequeme Unterwäsche
  • bequeme Kleidung für den Aufenthalt auf der Wochenbettstation
  • ein Wechseloutfit + Hygieneartikel für den/die Partner/in
  • ein dem Wetter entsprechendes Set Babykleidung für den Nachhauseweg
  • eine weiche Babydecke aus Baumwolle oder ähnlichem (bitte kein Polyester)

 

Zur Anmeldung Ihres Kindes benötigen Sie folgende Unterlagen:

  • Personalausweise
  • ggf. Familienstammbuch, Geburtsurkunden und Vaterschaftsanerkennung
Wie oft sollte ich mein Baby baden?

Das erste Bad nach der Geburt findet in der Regel statt, sobald der Nabelschnurrest abgefallen und der Bauchnabel vollständig verheilt ist. Dies ist in der Regel nach 10 – 14 Tagen der Fall, kann manchmal aber auch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Vollbäder reichen ein bis zwei Mal in der Woche völlig aus und sollten bei den Kleinsten nicht länger als 5 Minuten dauern. Hauptsächlich wird mit klarem Wasser gebadet werden – alternativ kann aber auch eine kleine Menge Muttermilch oder ein hochwertiges Babyöl in das Wasser gegeben werden.

Unabhängig vom Baden sollte das Kind einmal täglich mit klarem, warmen Wasser im Gesicht, Hals, Achselhöhle und Leisten gewaschen und gründlich abgetrocknet werden. Eine anschließende Hautpflege kann gerne auch mit einer kleinen Babymassage verbunden werden.

Wann fährt man in den Kreißsaal?

Diese Frage wirft oft bei werdenden Eltern ein großes Fragezeichen auf. Wann ist denn nun der richtige Zeitpunkt loszufahren?

Eine genaue Zeitangabe können auch wir Hebammen dabei nicht machen. Besonders wichtig ist aber, auf das eigene Gefühl und Wohlbefinden zu achten. Bemerken Sie eine zunehmende Wehentätigkeit können Sie, solange Sie sich wohlfühlen, zu Hause bleiben und die Intensität und Abstände der Wehen beobachten. Um Ihnen einen Richtwert zu geben: die Abstände zwischen den Wehen sollten regelmäßig über mindestens eine Stunde ca. 5-7 min betragen. Haben Sie den Verdacht, dass ein Blasensprung besteht oder Sie sind sich sicher, machen Sie sich zeitnah auf den Weg in die Klinik.

Gleiches gilt, wenn eine vaginale Blutung auftritt oder der Verdacht einer drohenden Frühgeburt besteht. Bei einem unsicheren Gefühl, Ängsten oder nicht definierbaren Schmerzen stellen Sie sich bitte bei Ihrem Facharzt oder in der Klinik vor.

Welche Gewichtsentwicklung beim Baby ist normal?

Nach der Geburt ist eine Gewichtsabnahme des Neugeborenen von bis zu 10% des Geburtsgewichtes völlig normal und sollte Sie als Eltern nicht beunruhigen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, innerhalb der ersten zwei Wochen sollte das Geburtsgewicht aber wieder erreicht sein. Die Gewichtszunahme in den Wochen danach liegt pro Woche bei mindestens 120-150g, gerne auch mehr. 🙂

Nach dem vollendeten dritten Lebensmonat reduziert sich die wöchentliche Gewichtszunahme auf ca. 80 – 120g. Die meisten Kinder haben ihr Geburtsgewicht nach sechs Monaten verdoppelt und nach einem Jahr verdreifacht.

Wann darf man die Finger- und Fußnägel schneiden?

In den ersten 6 bis 8 Wochen nach der Geburt härtet das Nagelbett erst noch aus. Daher sollten die Nägel in dieser Zeit nicht geschnitten werden, um mögliche Verletzungen zu vermeiden. Wenn der Nagel etwas abgesplittert ist, können Sie den Nagel mit einer Glasnagelfeile ganz vorsichtig glatt feilen. Die Nägel sollten immer gerade, nicht zu kurz und mit einer abgerundeten Nagelschere geschnitten werden. Da die Fußnägel deutlich langsamer wachsen, werden diese nach Bedarf, jedoch ebenfalls frühestens nach 6-8 Wochen, geschnitten.